Häufig gestellte Fragen
F: Welche Unterlagen muss ich zu meinem 1. Vorstellungstermin mitbringen?
A: Grundsätzlich gilt: je mehr Informationen wir über Sie und Ihre Erkrankung haben, desto besser können wir die für Sie richtige Behandlung planen! Zum 1. Vorstellungstermin bitten wir Sie deshalb darum alle Unterlagen mitzubringen, die uns Aufschluss über Ihre aktuelle (Krebs-)Erkrankung geben können, dazu gehören u.a. (sofern vorhanden):
- Radiologische Befunde und Bilder (Bilder gerne auch in elektronischer Form [CD-Rom])
- Arztbriefe (die Bezug auf die aktuelle (Krebs-)Erkrankung haben)
- Histo-/Pathologische Befunde
- Tumorkonferenzbefunde
- Operationsberichte
Darüber hinaus benötigen wir eine aktuelle Überweisung von einem niedergelassenen Kollegen (z.B. Hausarzt) zu uns in die Strahlentherapie. Sollten Sie des Weiteren bereits in der Vergangenheit in einer anderen Strahlentherapie behandelt worden sein, so bringen Sie bitte entsprechende Befunde darüber mit, selbst dann, wenn eine vorausgegangene Bestrahlung nicht mit der aktuellen Erkrankung im Zusammenhang steht.
F: Was geschieht bei der 1. Vorstellung - werde ich sofort bestrahlt?
A: Der 1. Vorstellungstermin dient dazu, dass sich der Arzt ein ausführliches Bild von Ihnen und Ihrer Erkrankung machen kann und zu entscheiden, ob eine Strahlentherapie sinnvoll und notwendig ist. Somit erwartet Sie bei Ihrer Erstvorstellung zunächst ein langes und ausführliches Arztgespräch mit einer körperlichen Untersuchung/Beurteilung. Erst im Anschluss wird im gemeinsamen Konsens zwischen Ihnen und dem Arzt entschieden, ob Folgetermine zur Bestrahlungsplanung und Bestrahlungseinleitung vereinbart werden.
F: Wie ist der weitere Ablauf nach der 1. Vorstellung?
A: Zum Abschluss des 1. Vorstellungsgesprächs vereinbaren wir mit Ihnen die für eine Bestrahlung notwendigen Termine:
- dabei handelt es sich zunächst um einen Termin für ein Planungs-CT; hierbei wird eine CT-Aufnahme des zu bestrahlenden Körperbereiches gemacht, anhand derer anschließend die Ärzte zusammen mit der Physikabteilung einen Bestrahlungsplan individuell für sie anfertigen.
- Auch der Termin für die 1. Bestrahlung (ca. 5 Werktage nach dem Planungs-CT) wird vereinbart.
Beide Termine (Planungs-CT und 1. Bestrahlung) werden auf Ihrer persönlichen Anmeldekarte (mit einem Foto von Ihnen) festgehalten, die Sie bitte zu allen folgenden Terminen mit sich führen.
F: Hat eine Strahlentherapie Nebenwirkungen?
A: Grundsätzlich muss beachtet werden, dass es sich bei der Strahlentherapie um eine Lokaltherapie handelt, d.h. Wirkung (und Nebenwirkung) sind nur in dem zu bestrahlenden Bereich zu erwarten. Jedes Organ bzw. jede Körperregion reagiert dabei unterschiedlich auf eine Strahlentherapie, genauso wie jeder Patient individuell auf eine Behandlung anspricht. Ob und v.a. welche Nebenwirkungen im Rahmen einer Therapie auftreten können ist somit nicht mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten. Diesbezüglich werden Sie aber in einem ausführlichen Gespräch bei der 1. Vorstellung von einem der Ärzte aufgeklärt.
Wichtig für Sie: sollten im Laufe der Therapie Fragen und/oder mögliche Nebenwirkungen auftreten, so haben Sie täglich die Möglichkeit sich (ohne vorherige Terminvereinbarung) in unserer Ambulanz an einen Arzt zu wenden.
F: Wie lange dauert eine Bestrahlung und wie viel Zeit nimmt die gesamte Therapie in Anspruch?
A: Die Dauer eines Bestrahlungstermins variiert je nach Größe des zu bestrahlendes Gebietes und des vorgesehenen Therapiekonzeptes. Dabei nimmt die reine Bestrahlungszeit nur einen kleinen Teil des gesamten Termins in Anspruch; die richtige Lagerung und Bildkontrollen dienen der Qualitätskontrolle und sind mitunter etwas zeitaufwendiger.
Abhängig von den o.g. Aspekten planen wir ca. 10-30 min pro Termin. Je nach vorgesehenem Therapiekonzept wird im Großteil der Fälle täglich (werktags) bestrahlt und eine Gesamttherapiedauer zwischen 1-8 Wochen notwendig.
Genauere zeitliche Angaben werden im Rahmen des 1. Vorstellungstermins besprochen.
F: Ist gewährleistet, dass immer der richtige Bereich bestrahlt wird?
A: Unkontrollierte Strahlung kann schwere Schäden am Körper hervorrufen; kontrollierte Strahlung hingegen kann hochwirksam therapeutisch angewendet werden. Umso wichtiger ist also eine regelmäßige Qualitätskontrolle, die wir von Anfang bis Ende der Behandlung durchführen:
- Durch die bereits meist im Vorfeld durchgeführten diagnostischen Untersuchungen (Radiologische Befunde und Bilder) sowie das von uns für die Bestrahlung durchgeführte Planungs-CT erhalten wir ein präzises Abbild Ihres Körpers mit seinen erkrankten und gesunden Organen.
- Durch hoch moderne und sehr aufwändige Computersysteme wird in einem mehrschrittigen und komplizierten Prozess der für Sie beste Bestrahlungsplan individuell erstellt (3D-Bestrahlungsplanung).
- Zusätzliche Maßnahmen, wie Verwendung von speziellen Lagerungs- und Immobilisierungsutensilien für die täglichen Bestrahlungen sowie (gemalte/alternativ tätowierte) kleine Hautmarkierungen werden die Patienten mit einem Laser-Positionierungssystem täglich aufs Neue in der Tat „punktgenau“ gelagert und bestrahlt.
- Am Bestrahlungsgerät selber können wir nach abgeschlossener Lagerung (CT-) Aufnahmen machen und direkt mit den Bildern der Bestrahlungsplanung abgleichen; sollten hier Unstimmigkeiten auffallen, so können wir diese noch vor Bestrahlungsbeginn ausgleichen.
F: Wie geht es nach Abschluss der Strahlentherapie weiter und wie erkenne ich, ob die Behandlung den gewünschten Erfolg erbracht hat?
A: Zum Abschluss der Strahlentherapie erfolgt unmittelbar ein(e) Abschlussgespräch/-untersuchung bei einem Arzt. Hier wird noch einmal ausgiebig auf möglicherweise aufgetretene Nebenwirkungen eingegangen und entsprechende symptomlinderne Maßnahmen besprochen. Nach ca. 4-6 Wochen erfolgt eine erneute Vorstellung in der Strahlentherapie (Kontrolltermin) zur erneuten Untersuchung möglicher Nebenwirkungen.
Unabhängig davon sollte ebenfalls 4-6 Wochen nach Abschluss der Therapie eine erneute Diagnostik (sog. Re-Staging) durchgeführt werden; diese Untersuchungen werden in der Regel gemeinsam vom Team der Ärzte, die an der Erkennung sowie Behandlung Ihrer Erkrankung beteiligt waren, veranlasst. Hier wird das Therapieergebnis kontrolliert. Abhängig davon wird auch entschieden werden, ob ggf. noch weitere andere Behandlungen wie Chemotherapie oder Operation erfolgen müssen.
Genauere Informationen erhalten Sie beim Abschlussgespräch der Strahlentherapie.
F: Was ist eigentlich Strahlentherapie?
A: Als Strahlentherapie bezeichnet man den Einsatz von verschiedenen Arten von Strahlung um Krebs und andere Erkrankungen sicher und effektiv zu behandeln. Strahlentherapeuten (= Radioonkologen) setzen Bestrahlungen ein um Krebserkrankungen zu heilen oder aber Symptome wie z. B. Schmerzen zu lindern. Strahlentherapie wirkt durch die Zerstörung von Krebszellen, wobei normale gesunde Zellen sich wieder erholen können, was den Krebszellen kaum möglich ist. Neuartige moderne Behandlungsverfahren ermöglichen es heute den Ärzten für Strahlentherapie die Strahlen noch präziser zu steuern und damit gesundes Gewebe besser zu schonen.
In manchen Fällen ist Strahlentherapie die einzige Behandlungsmethode, die ein Patient benötigt, manchmal ist sie Bestandteil einer Behandlung, die in verschiedenen Schritten mit z. B. Operation und Chemotherapie erfolgt. Beispielsweise werden Prostatakrebs und Stimmbandkrebs oft alleine durch Bestrahlung geheilt, wohingegen bei Brustkrebs meist Operation, Chemotherapie und Bestrahlung erforderlich sind. Etwa zwei Drittel aller Krebspatienten erhalten im Verlauf ihrer Behandlung eine Strahlentherapie.
Strahlentherapie kann auch eingesetzt werden um eine voraus gegangene Primärtherapie effektiver zu machen: Beispielsweise kann die Strahlentherapie vor Durchführung einer Operation dabei helfen den Tumor zu verkleinern und eine weniger ausgedehnte Operation ermöglichen (neoadjuvante Therapie), oder im Anschluss an eine Operation kann die Strahlentherapie kleine Tumorreste beseitigen, die bei der Operation zurück geblieben sind.
Wir können für Sie die Bestrahlung in unterschiedlichster Weise einsetzen. Wenn es dabei um die Heilung einer Krebserkrankung geht kann das Ziel der Strahlentherapie darin bestehen, Tumore zu zerstören, die sich noch nicht in andere Teile des Körpers ausgebreitet haben, oder das Risiko zu minimieren, dass der Tumor nach vorausgegangener Operation und/ oder Chemotherapie wieder auftreten könnte.
In anderen Fällen besteht das Ziel in einer Linderung von Beschwerden und Besserung der Lebensqualität, dann spricht man von palliativer Therapie. In weiter fortgeschrittenen Krankheitsstadien kann Strahlentherapie z. B. Tumoren verkleinern, die zu Atemnot, Schmerzen oder anderen Problemen führen. Das für Sie mögliche Behandlungsziel wird vor Durchführung der Therapie ausführlich mit Ihnen besprochen.
F: Welche unterschiedlichen Arten von Strahlentherapie gibt es?
A: Das Ziel der Strahlentherapie besteht prinzipiell darin eine Strahlendosis zu verabreichen, die für eine Tumorzerstörung ausreichend hoch ist und dabei gleichzeitig Schädigung von gesundem Gewebe zu vermeiden. Die kann man auf unterschiedliche Weise erreichen. Je nach Lokalisation, Größe und Art des Tumors können eine oder mehrere verschieden Behandlungsformen für Sie in Frage kommen. Beim Aufklärungs- und Informationsgespräch werden Sie von einem Arzt aus unserem Team dazu umfassend beraten. Strahlentherapie kann prinzipiell auf zwei unterschiedlichen Wegen verabreicht werden: Durch äußere sog. Perkutane Strahlentherapie (Teletherapie) oder in vereinzelten Fällen als innere Kurzdistanz-Bestrahlung (Brachytherapie), bei der eine Strahlenquelle ins Körperinnere bewegt wird (Afterloading).
F: Werde ich verstrahlt oder darf ich mich Schwangeren oder Säuglingen nähern?
A: Bei der modernen äußeren Strahlentherapie oder Afterloading-Brachytherapie wird von Ihrem Körper nach der Behandlung keinerlei Strahlung ausgehen, da keine Strahlung im Körper verbleibt. Sie werden also nicht „radioaktiv“ und können somit bedenkenlos Umgang mit Schwangeren, Säuglingen, alten oder kranken Menschen haben.
F: Kann ich von Strahlentherapie Krebs bekommen?
A: Dieses Risiko ist tatsächlich nur sehr klein, am wichtigsten ist die Heilung der vorliegenden Krebserkrankung. In aller Regel ist der Nutzen einer Bestrahlung beträchtlich größer als deren mögliche Nebenwirkungen. Wenn Sie zum Beispiel rauchen ist das Wichtigste, was Sie zur Vermeidung einer zweiten Tumorerkrankung beitragen können, mit dem Rauchen aufzuhören!
Praxis für Strahlentherapie – eine hoch moderne Einrichtung mit allen wesentlichen Therapiemöglichkeiten der modernen Strahlentherapie am Klinikum Dortmund.